Die Langobarden. Archäologie and Geschichte

 

Wilfried Menghin

 

 

Konrad Theiss Verlag

Stuttgart 1985 

 

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Inhalt

(1) Einleitung 7

Die Langobarden und die Lombardei  7

Die Quellen  8

Paulus Diaconus  10

 

(2) Vorzeit und Wanderung  13

Historisch-archäologische Interpretationen  17

 

(3) Das Reich an der Donau  21

Rugiland und die historische Ethnographie zwischen Attila und Theoderich  21

Barbaren und Romanen  23

Langobarden und Heruler  29

Wacho und Andorn  32

Langobarden und Gepiden  34

Das Ende der Lethinger  39

   Langobardische Altertumskunde  41

Die Archäologie der Wandervölker im 5. Jahrhundert  41

Der »östliche Reihengräberkreis« und Archäologische Aspekte der langobardischen Landnahme  49

Die Langobarden in Pannonien  57

Die Gräber  61

Tracht und Bewaffnung  75

 

(4) Die Langobarden in Italien  85

Die Awaren  87

   Alboin und die Eroberung Italiens  94

Alboins Tod 99

Die Zeit der Herzöge  102

König Flavius Authari  104

Die Bajuwaren  106

Autharis Brautfahrt  109

Am Rand der Katastrophe  112

   Agilulf und Theodolinde  117

Das Herzogtum Friaul  121

Romilda und ihre Kinder  131

Grimoald in Benevent  134

   Arianer, Heiden, Katholiken  136

König Grimoald und Kaiser Constans II.  137

Die katholisch-bajuwarische Dynastie und die letzte national-langobardiche Reaktion  141

   Die langobardiche Kultur in Italien  142

Die Religion der Langobarden  143

Das Heidentum  143

Das Totenbrauchtum  146

Siedlung und Friedhof  149

Die Goldblattkreuze  174

Christentum und Beigabensitte  177

Die langobardiche Siedlung  188

 

(5) Spätzeit und Ende  192

Liutprand und der Höhepunkt der langobardichen Macht  193

Ratchis, Aistulf und der Anfang vom Ende  198

Desaderios, Karl und das Ende  200

Wertung und Nachwirken  202

 

Nachwort  205

 

Fundortnachweise  207

Quellen und Literatur  229

Personen- und Ortsresisier  233

 

 

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(2) Vorzeit und Wanderung

. . .

 

Historisch-archäologische Interpretationen

 

An Versuchen, die Wanderung der Langobarden geographisch und zeitlich zu präzisieren, hat es in der neueren Forschung nicht gefehlt. Gestützt auf die Daten der Origo, der Historia und des Codex Gothanus, der eine kurze, 808 oder 809 entstandene Langobardengeschichte enthält, die in einer Abschrift aus dem 11. Jahrhundert im Kloster Fulda erhalten blieb, versuchte zuletzt Ernst Klebel [27] den Wanderweg zu rekonstruieren.

 

Abb. 7

Verbreitung der langobardischen Brandgräberfelder an der Unterelbe (nach W. Wegewitz).

 

 

Unter Einbeziehung der archäologischen Befunde, der antiken Quellen und der Sprachforschung nahm er eine Auswanderung aus Skandinavien im 2. vorchristlichen Jahrhundert an. Über Nordjütland verfolgt er den Weg bis Wagrien und Ostholstein, das »Skoringa« der Sage. Die historisch bezeugten Wohnsitze der Langobarden an der Unterelbe identifiziert Klebel mit dem »Goleida« der Origo, das Land »Mauringa« des Paulus mit Mohringen, Kreis Northeim, Niedersachsen. Zwischen der Unterelbe und Möhringen fließt bei Wolfenbüttel die Asse, von der die Assipitter der Wandersage ihren Namen haben sollen, und schließlich wird im Codex Gothanus noch »Patespruna«, nämlich Paderborn, genannt, wo die Langobarden um 300 unter sächsische Herrschaft geraten wären. Im späten 4. Jahrhundert hätten sie sich unter König Agelmund gegen die Sachsen erhoben und seien nach »Burgundaib« in der Lausitz marschiert, wo der Überfall der Bulgaren stattfand (zwischen 410 und 430). Daraufhin zogen sie nach Böhmen — belegt im Codex Gothanus —, bis sie endlich 489 das »Rugiland« besetzten.

 

Bei aller Quellenkenntnis und akademischen Gelehrsamkeit sind und bleiben derartige Überlegungen aufgrund mangelnder Quellenkritik und abenteuerlicher Hilfskonstruktionen insgesamt Spekulation. [28] Auch die vor- und frühgeschichtliche Archäologie hat ihren Beitrag dazu geleistet. Im Vertrauen auf die Genauigkeit der ethnographischen Lokalisierung in den antiken Quellen und einer zwischen 780 und 1205 mehrmals beurkundeten Landschaftsbezeichnung »Bardengau« [29] hat der niedersächsische Forscher Willi Wegewitz eine Reihe eisenzeitlicher Brandgräberfelder an der Niederelbe als archäologische Hinterlassenschaft der Langobarden definiert. [30] Er ging davon aus, daß sich ein Volkstum, wie das der Langobarden, in Tracht, Sitten und Gebräuchen von dem seiner Nachbarn unterscheiden und so auch als gesonderte Fundprovinz faßbar werden müsse. Die von Wegewitz zusammengestellten und kartographisch erfaßten Friedhöfe im Unterelbgebiet sind teilweise von der frühen Eisenzeit (etwa 6. Jh. v. Chr.) bis ins 3. nachchristliche Jahrhundert durchgehend belegt worden, so daß ein Siedlungsabbruch unwahrscheinlich ist. Bestimmte Schwankungen im Belegungsablauf und in der Tracht- und Beigabenausstattung könnten ihre Ursache in bevölkerungsdynamischen Entwicklungen haben, doch fehlt für die angenommenen Zu- und Abwanderungen in diesem Gebiet letztlich der Beweis (Abb. 7). Das hat sowohl forschungsgeschichtliche als auch methodische Ursachen. Zum einen ist keiner der sogenannten langobardischen Friedhöfe an der Unterelbe vollständig ausgegraben bzw. sind von den meisten nur willkürliche Ausschnitte erforscht. [31] Zum anderen ist der Forschungsstand in den angrenzenden Gebieten höchst unterschiedlich, so daß eine vergleichende Wertung der Befunde und Funde problematisch ist. [32]

 

 

27. E. Klebel, Langobarden, Bajuwaren, Slawen. Schriftenreihe zur Bay. Landesgesch. 57 (1957), 1 ff.

 

28. Vgl. im positiven Sinn R. von Sioltzenberg-Luttmersen, Spuren der Langobarden vom Nordmeer bis zur Donau, Denkschrift zu dem siebenhundertjährigen Zerstorungstage der Bardenstadt Bardowick, Hannover 1SS9.

 

29. W. C. C. Freih. von Hammerstein-Loxten, Der Bardengau. Eine historische Untersuchung über dessen Verhältnisse und über den Güterbesitz der Billungen, Hannover 1869.

 

30. W. Wegewitz, Das langobardische Brandgräberfeld von Putensen, Kreis Harburg (1972), 1—29 und Verzeichnis der einschlägigen Schriften, 298 ff. — Ders., Stand der Langobardenforschung im Gebiet der Niederelbe. ln: Problemi della civiltà e dell‘economia Longobarda, Milano 1964, 19 ff.

 

31. Dazu: W. Wegewitz, Der Urnenfriedhof der älteren und jüngeren vorrömischen Eisenzeit von Putensen, Kreis Harburg. Die Urnenfriedhöfe in Niedersachsen, Bd. 11 (1973), 156 ff.

 

32. Hachmann—Kossack—Kuhn (Anm. 26), 129 ff. — Zum Problem der sog. »ethnischen Deutung« von archäologischen Fundgruppen vgl. zusammenfassend: Wenskus, Stammesbildung, 113 ff.

 

 

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Abb. 8

Urnen und Beigefäße aus Ton des 1. bis 3. Jh. Verschiedene Fundorte im Unterelbgebiet (vgl. Abb. 7 u. Tal. 2-3). Helms-Museum, Hamburgisches Museum für Vor- und Frühgeschichte.

 

 

Die Landschaften an der Unterelbe gehören seit der frühen Eisenzeit zum sogenannten Jastorf-Kreis, der zwischen Unterweser und Odermündungsgebiet ein Fundmaterial aufweist, das aufgrund von Typenreichtum und Formenkombinationen eine eindeutig gestufte, chronologische Gliederung ermöglicht. Typologisch und siedlungsgeographisch stellt der Fundstoff eine geschlossene Formengruppe dar, deren Eigenständigkeit sich in einem Bündel gemeinsamer archäo-kultureller Erscheinungen dokumentiert. Namengebend für diese Kultur, die durch Bestattungssitten und Sachformen umschrieben wird, ist das Brandgräberfeld von Jastorf im Kreis Uelzen. [33] Das Material von weiteren großen Urnenfriedhöfen, vor aller..us Ripdorf und Seedorf, ermöglichte die kombinationsstatistisch belegbare Stufengliederung des Fundgutes in vier Schichten, wobei die Stufe Seedorf archäologisch den Übergang zur römischen Kaiserzeil im freien Germanien umschreibt. [34] Die Entwicklung der materiellen Kultur verläuft weitgehend bruchlos. Die Übergänge zwischen mittlerer und jüngerer vorrömischer Eisenzeit im Bereich der Jastorf-Kultur sind fließend. Allerdings ist eine Ausbreitung der spezifischen Zivilisationselemente elbaufwärts bis nach Mitteldeutschland und Böhmen nachzuweisen. Ein partieller Kulturwandel wird im jüngsten Abschnitt der vorrömischen Eisenzeit, im 1. vorchristlichen Jahrhundert, durch das Novum der Waffenbeigabe in den Gräbern signalisiert, der dann in die Verhältnisse der römischen Kaiserzeit überleitet. [35]

 

In dem für die Langobarden beanspruchten Siedlungsraum verläuft die Entwicklung synchron. Archäologisch läßt er sich vom Nordseeküstenbereich und vom Raum zwischen Rhein und Weser deutlich als »elbgermanisch« absetzen, jedoch nicht nach Osten und Südosten. Hier wie dort zeigt sich dasselbe Bild. Typologische Beziehungen des Fundmaterials nach Wagrien und Ostholstein bei gleichzeitigem Anwachsen des Gräberbestandes im Unterelbgebiet während der jüngeren vorrömischen Eisenzeit wurden als (langobardische) Zuwanderung gedeutet. [36]

 

Seit dem letzten vorchristlichen Jahrhundert bis in

 

 

33. G. Schwantes. Der Urnenfriedhof bei Jastorf im Kreis Uelzen, In: Jahrbuch des Provinzialmuseums zu Hannover 1904.

34. G. Jacob-Friesen, Einführung in Niedersachsens Urgeschichte, Teil 3: Eisenzeit (1974), 399 Abb. 374, 463 ff.

35. Hachmann—Kossack—Kuhn (Anm. 26), 76 ff.

36. G. Schwantes, Die Urnenfriedhöfe vom Typus Rieste und Darzau, In: Mecklenburg 34, 1939 (Heft 2), 134 ff.

 

 

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die Zeit um 200 n. Chr. ist eine starke Differenzierung im Beigabenspektrum der Brandbestattungen festzustellen, die von »Fürstengräbern« mit reichlich römischem Importgut über Schwert bzw. Lanzengräber, die den Freien und Halbfreien zugewiesen werden [37], bis zu beigabenlosen »Sklavengräbern« reicht (Taf. 2, 3). All diese Erscheinungen sind nicht »spezifisch langobardisch«, sondern typisch für den gesamten elbgermanischen Raum. Aufgrund derartiger Kriterien könnten die Langobarden ebensogut in der Mark Brandenburg oder an der Mittelelbe lokalisiert werden (Abb. 8).

 

Die antike Ethnographie ist nicht präzise genug, einen Stamm, noch dazu im freien Germanien, kleinräumig zu lokalisieren, und die vorund frühgeschichtliche Wissenschaft nicht weit genug, das langobardische Volkselement aufgrund archäologischer Kriterien aus dem elbgermanischen Fundkomplex auszusondern. Ganz abgesehen von den Schwierigkeiten einer methodisch einwandfreien geographischen Lokalisierung und archäologischen Klassifizierung der Langobarden dokumentieren die Bodenfunde elbgermanischen Charakters in den umschriebenen Räumen und Zeiten das kulturelle Milieu, in dem das Wandervolk, »das nachmals glücklich in Italien herrschte« [38], Hunderte von Jahren gelebt hatte. Im 3. Jahrhundert n.Chr. deuten rückläufige Gräberzahlen in den Friedhöfen die Abwanderung von Teilen der Bevölkerung an, eine Erscheinung, die allerdings nicht nur auf den Bereich der Unterelbe beschränkt, sondern im gesamten Gebiet zwischen Elbe und Oder festzustellen ist. Zugleich werden die Grabausstattungen ärmlicher, so daß, selbst wenn es historische Nachrichten gäbe, eine archäologische Dokumentation des weiteren Wanderweges der Langobarden nicht möglich wäre.

 

Faktisch ist das Wissen über die Vorzeit der Langobarden relativ beschränkt. Zur Zeit der Germanenkriege saß der kleine Stamm bereits unter seinem Namen Langobarden an der Unterelbe. Kulturmorphologisch ist er nach den antiken Quellen den Elbgermanen zuzurechnen, was die archäologischen Befunde bestätigen. Die Gegenüberstellung der historischen Quellen und der Sagentradition ergibt nur, daß der Namenswechsel von »Winniler« zu »Langobarden«, der im Zusammenhang der Kämpfe mit den Vandalen erwähnt wird, noch vor der Zeitwende erfolgt ist, wobei »Langbärte« eine Fremdbezeichnung ist, die von den Winnileni für sich selbst übernommen wurde. Wie die in den Sagentraditionen genannten Orts- oder Landschaftsbezeichnungen sowohl in der Reihenfolge als auch geographisch und zeitlich einzuordnen sind, bleibt offen. Eine Kombination der Sagentradition mit den antiken Quellen, der sprachlichen Interpretation der Ortsnamen und den archäologischen Aspekten ist reine Hypothese. Sichereren Boden erreicht man wieder anhand der langobardischen Königsliste, in der sich Rothari 643 als 17. Herrscher der Langobarden bezeichnet. Unter Godeoc, dem fünften König, besetzten die Langobarden 489 Rugiland. Vor diesem herrschten aus dem Geschlecht der Lethinger Hildeoc und Lethuc, der 40 Jahre regierte, sowie davor Laimicho, der die Bulgaren besiegte, nachdem diese den ersten König der Langobarden, Agelmund, im 33. Jahr seiner Regierung erschlagen hatten (Abb. hinterer Innendeckel). Dieses Ereignis ist wahrscheinlich in Verbindung mit der hunnischen Expansion nach Westen zu sehen und dürfte in den Beginn des 5. Jahrhunderts zu setzen sein. Die Königsliste der Langobarden reicht so bis in die Zeit um 380 n. Chr. und damit in den Beginn der germanischen Völkerwanderungszeit zurück. Rothari selbst zählt elf direkte Vorfahren auf und kann seinen Stammbaum bis in dieselbe Zeit zurückverfolgen. Wo aber die Langobarden während der Herrschaft Agelmunds ihre Wohnsitze hatten, bleibt unklar. Die Namen helfen nicht weiter. Bemerkenswert ist, daß die Langobarden all die Jahrhunderte ihren Namen behalten haben und nicht in einem der großen Stammesverbände der Sachsen, Franken, Thüringer oder Alamannen aufgegangen sind, wie viele andere Stämme der älteren römischen Kaiserzeit, die nach den Markomannenkriegen keine Erwähnung mehr in den Quellen finden. Möglicherweise hängt die Bewahrung ihrer Selbständigkeit damit zusammen, daß die Langobarden nach jedem der sagenhaften Kämpfe, ob in Mauringa oder nach der Bulgarenschlacht, in deren Folge »sie kühner in ihren kriegerischen Unternehmungen« wurden, viele Knechte bzw. Hörige zu waffenfähigen Freien machten, um die Zahl der Krieger zu erhöhen. [39] Daß in der Origo, der Historia und im Codex Gothanus

 

 

37. M. Gebühr, Zur Definition älterkaiserzeitlicher Fürstengräber vom Lübsow-Typ. ln: Prähist. Zeitschr. 49, 1974, 82 ff.

38. PD 1, 1.

39. Ebd. 1, 17. — Wenskus, Stammesbildung, 485 ff.

 

 

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keine konkreten Erinnerungen an die Zeiten an der Unterelbe bestehen, wo die Langobarden in die Geraianenkriege der Kaiser Augustus und Tiberius sowie später in die Markomannenkriege Mark Aurels verwickelt waren und Gestalten wie Arminius, Marbod und Ballomarius bestimmt Anlaß zu heroischen Erzählungen gaben, scheint dagegen weniger erstaunlich. Es ist die graue Vorzeit, in der die mythisch verbrämten Herzöge Ibor und Agio sie führten und die Mutter Gambara beinahe zeitlos waltete. Folgenschwere Ereignisse haben zwischen dem damaligen Jetzt und der Frühzeit gelegen, die nur noch in zusammenhanglosen Episoden aufscheinen. Musterhaft kann dafür die Heidenfigur des Lamissio, des »Schlammgeborenen«, stehen. Er erhob sich gegen die Bulgaren und rächte Agelmund, den Sohn des mythischen Herzogs Agio. Gerade dieses Ereignis hat in seiner Tragweite wohl viele ältere Sagen überdeckt. Es fand in der Zeit statt, in der auch das Nibelungenlied seine Wurzeln hat. Weiter als in die ältere Völkerwanderungszeit reicht auch keine andere germanische Volkssage, zumindest erkennbar, zurück. [40] Um so verwunderlicher aber ist, daß sich die Langobarden des 7. Jahrhunderts an ihre Urheimat Skandinavien erinnern konnten. Und hier ist die Frage angebracht, ob es sich nicht überhaupt um einen aus griechisch-römischer Vorstellung übernommenen Gemeinplatz von der Herkunft aller germanischen Völker aus Skandinavien handelt.

 

Abb. 9

Noricum und die Städte an der mittleren und oberen Donau zur Zeit des hl. Severin, zweite Hälfte 4. Jh. (nach H. Übl).

 

 

40. A. Wolf, Mythos und Geschichte in der Nibelungensage und im Nibelungenlied, ln: Nibelungenlied. Ausstellungskatalog des Vorarlberger Landesmuseums Nr. 86 (1979), 41 ff.

 

 


 

 

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Abb. 88

Verbreitungskarte der langobardischen Grabfunde in Italien mit Grenzen des Exarchats und der byzantinischen Besitzungen (ergänzt nach V. Bierbrauer).

 


 

 

(5) Die Langobarden in Italien 85

. . .

 

   Die langobardiche Kultur in Italien

 

. . .

 

Das Heidentum

 

 

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Da die Tür zugemauert war, blieb den beutegierigen Kriegern nichts anderes übrig, als außen am Turm auf das Dach zu steigen und dieses abzudecken. Als sie den bußfertigen härenen Kleid und Eisenketten behängt erblickten, hielten ihn die Langobarden für einen Schwerverbrecher und ließen ihn durch einen Dolmetscher (!) nach seinem Verbrechen fragen . . . Die Langobarden der siebziger Jahre des 6. Jahrhunderts, der lateinischen Sprache nicht mächtig, standen dem Phänomen des asketischen Mönchs völlig verständnislos gegenüber.

 

Aber nicht nur der Klerus war dem für ihn unverständlich respektlosen und grausamen Treiben der Langobarden ausgeliefert — das trifft vor allem für die ersten Jahre nach der Eroberung Italiens und besonders für die Zeit des Interregnums zu —, sondern auch Gesamtbevölkerung. Wenn Paulus nur ganz kurz und beinahe verschämt berichtet, »das die Kirchen geplündert, die Priester ermordet« [228] wurden, so geht Gregor in seinen Dialogen bezüglich der Geschehnisse in Mittel- und Süditalien ins Detail. Dort brachten die Langobarden in der Eroberungsphase einmal 400 gefangene Bauern um, weil sie sich als gute Christen weigerten, an einem heidnischen Opfermahl teilzunehmen. [229]

 

Entsprechendes geschah zur selben Zeit 400 weiteren Gefangenen, weil sie nicht, wie von den Langobarden verlangt, einen Ziegenkopf anbeten wollten:

 

»Die Langobarden opferten nach ihrem Ritual dem Teufel einen Ziegenkopf, indem sie im Kreis herumliefen und ein lästerliches Lied sangen. Sie beteten den Ziegenkopf an und zwangen auch die Gefangenen, es ihnen nachzutun. Wer sich von ihnen weigerte, und das waren die meisten, wurde von den zornerregten Langobarden umgebracht.« [230]

 

Was der »Ziegenkopf« im heidnischen Ritus bedeutete, ist unklar. Vielleicht ist er das Attribut Thors bzw. Donars, der mit seinem Hammer in der paust auf einem von zwei Ziegenböcken gezogenen Wagen am germanischen Götterhimmel dahinzog. [231]

 

Eindeutig mit Wotan ist ein Kult zu identifizieren, der noch in den siebziger Jahren des 7. Jahrhunderts in Benevent geübt wurde:

 

»Zur Zeit, als Grimoald das Langobardenreich regierte und sein Sohn Romoald über die Samniten (Beneventer) herrschte, stand ein hervorragender Priester namens Barbatus . . . in hohem Ansehen. Obwohl sich damals die Langobarden durch das Wasser der hl. Taufe reinigten, hielten dennoch an einem alten Volksbrauch fest. Sie verharrten in einer tierischen Gesinnung und beugten die Nacken vor einem tierischen Götzenbild, das gemeinhin Schlange genannt wird. . . . Nicht weit vor den Mauern Benevents verehrten sie gleichsam an einem Festtag einen heiligen Baum, an dem sie einen Tierbalg aufhängten. Alle, die anwesend (beim Fest) waren, veranstalteten, verkehrt auf ihren Pferden sitzend, ein Wettrennen zum Baum und versuchzurückgewandten Händen ein kleines Stück von dem Balg abzureißen, das sie dann abergläubischerweise verzehrten. . . . Und weil sie an jenem Ort törichte Gelübde einlösten, nannten sie den Platz Votum, wie er bis heute heißt« [232],

 

wobei das »Votum« sicher ein verballhorntes Wotan ist.

 

Hängopter, Opferfleisch, Ziegenbockkopf, Schlange und ein Wotankult sind in den christlichen Quellen voller Abscheu als Kultobjekte der Langobarden und das heidnische Brauchtum scheint vor allem bei den niedrigen Schichten der Langobarden bis weit ins 8. Jahrhundert verbreitet gewesen zu sein, wie der Erlaß Liutprands aus dem fünfzehnten Jahr seiner Regierung zeigt, in dem den Langobarden, die heilige Bäume und Quellen verehren und sich wahrsagen lassen, hohe Strafen angedroht werden. [233]

 

Von der Wandersage, in der Paulus von den Göttern Wotan und Freyer berichtet, die den Langobarden den Sieg über die Vandalen ermöglichten, bis in die Zeiten der katholischen Könige war das Heidentum bei diesem Volk im Bewußtsein, und der christliche Glaube, gleich ob arianisch oder später katholisch, war anfänglich nur auf die langobardische Oberschicht beschränkt und sicher mehr Etikette als Überzeugung, wie vor allem auch aus der archäologisch erfaßbaren Brauchtum bervorgeht.

 

 

229. Gregor, Dialogi III, 27.

230. Ebd. 28.

231. Zu Thor/Donar s. E. Peterich, Götter und Helden der Germanen. Kleine Mythologie (19555), 40f.

232. Vita Barbati Eliscopi Benev. 1.

233. Liutprandi Leges 84.

 

  

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. . .

 

Die langobardische Siedlung

 

Die Friedhöfe, Grabgruppen und Fundorte der zahlreichen Einzelobjekte, in der Regel auffällige Beigaben wie Fibeln und Goldblattkreuze aus zerstörten Gräbern, markieren in den geographischen Verbreitung Ausmaß und Liechte (??) der langobardischen Siedlung in Italien, wot es sich zeigt, daß die archäologische Hinterlassenschaft dieses Volkes nur in den Landschaften nachzuweisen ist, die von König Alboin und später den unabhängig operierenden Herzogen erobert wurden (Abb. 88). [336]

 

Wie die Grabfunde, so massieren sich auch auf die Langobarden zurückgehende Ortsnamen nördlich des Po zwischen Piemont und Friaul. [337]

 

»Gewiß ist übrigens«, schreibt Paulus im Zusammenhang mit der Eroberung Italiens, »daß Alboin damals Menschen aus all den verschiedenen Völkerschaften, die er selbst oder frühere Könige unterworfen hatten, nach Italien brachte. Daher nennen wir die Ortschaften, in denen sie wohnen, bis auf den heutigen Tag nach ihnen gepidische, sarmatische, pannonische, suebische, norische usw.« [338]

 

In der Lombardei, einem toponomastisch, d. h. ortsnamenkundlich, gut aufgearbeiteten Gebiet [339], sind diese Namen zahlreich nachgewiesen und auch solche, die aus »fara«, »sala« und »halla« sowie »arimanno« abgeleitet werden (Abb. 183).

 

Abb. 183

Langobardenzeitliche stammesbezogene Ortsnamen In der Lombardei.

 

 

336. Roth, Ornamentik, 285 ff. — G. Fasoli, Considerazioni sul problema degli stanziamenti longobardi in Italia, Atti del Convegno di Studi Longobardi, Udine-Cividale 1969 (Udine 1970), 49 ff.

337. E. Gamillscheg, Romania Germanica, Bd II. Die Ostgoten. Die Langobarden. Die altgermanischen Bestandteile des Ostgermanischen. Altgermanisches im Alpenromanischen (1935), 59 ff. mit Karte 3.

338. PD II, 26.

339. D. Olivieri, Dizionario di toponomastica lombarda, 1931. — P. Boselli, Toponimi Lombardi, 1977.

 

 

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Eine zweite Schicht von Ortsnamen sind aus dem Langobardischen übernommene klassifizierende Bezeichnungen, die, wie etwa »sunder«, einen abgesonderten Besitz, oder das weitaus häufigste »braida«, eine Ebene bedeuten (Abb. 184). Die dritte Gruppe bilden auf administrative und politische Einrichtungen zurückgehende Namen, in denen Stammworte der Art »gehagi« (Gehege), »skuldaizo«, »gastald« oder »gasindi« enthalten sind (Abb. 185). [340]

 

 

Abb. 184

Verbreitung der auf langobardische Flurbezeichnungen zurückzuführende Ortsnamen in der Lombardei.

 

Abb. 185

Ortsnamen, in denen langobardische Verwaltungsbezeichnungen enthalten sind (nach C. A. Mastrelli).

 

 

In ähnlicher Schichtung kommen derartige Ortsnamen auch im übrigen, langobardisch besiedelten oder herrschaftlich erfaßten Italien vor (Abb. 88) [341], wobei sich zeigt, daß die ethnische Überlagerung der italo-byzantinischen Bevölkerung schon in Tuscien und in den mittel- und süditalischen Herzogtümern weniger intensiv gewesen ist als im Norden. Aber auch dort fehlen in den Gebieten um Cremona, Mantua und Brescello, die König Agilulf erst 603 dem Exarchat entriß, langobardische Grabfunde, und die langobardischen Ortsnamen dünnen aus. Naturgemäß kommen sie in den byzantinisch verbliebenen Regionen um Ravenna und in der Pentapolis, d. h. den Städten Rimini, Pesaro, Fano, Senigallia und Ancona, im Dukat von Rom sowie in Campanien, Kalabrien und Apulien nicht vor, die, wenn überhaupt, erst nach Erlöschen der Beigabensitte von den Langobarden in Besitz genommen worden waren. Aber auch im schon von Rothari eroberten Ligurien treten keine Funde und kaum Ortsnamen auf, so als ob die Volkszahl der Langobarden nicht ausgereicht hätte, diese Räume zumindest schwerpunktmäßig zu besiedeln.

 

Die Friedhoftypen sind zugleich Spiegelbild der Siedlungsphasen und -formen sowie der Herrschafts- und Wirtschaftsstrukturen. Die Langobarden eroberten Italien in »Fahrverbänden« (in fara) organisiert und besetzten unter Führung von Duces (Herzogen) strategisch wichtige Festungen und die Städte als Vororte der spätantiken Verwaltungsbezirke, wo sie anfänglich abgekapselt von der Umwelt als Garnisonen verblieben. Beispiele für solche Militärsiedlungen,

 

 

340. C. A. Mastrelli, La toponomastica lombarda di origine longobarda In: I Longobardi e la Lombardia (1978), 35 ff., Taf. 1-3.

341. Gamillscheg (Anm. 337), Karte 3. — Für Friaul vgl. M. Brezzi, Il ducato longobardo del Friuli. Pubblicazioni della Deputazione di Storia Patria per il Friuli 6 (1981), 61 ff.

 

 

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in denen die Arimanni (Krieger) mil ihren Familien wohnten und über Jahrzehnte hinweg die militärischen Funktionen wahraahmen, sind die Burgen und Friedhöfe von Nocera Umbra und Castel Trosino.

 

Ein Großteil der Langobarden war am Hof des Herzogs, der »Curtis«, in den städtischen Zentren der Herzogtümer oder dem Amtssitz des Gastalden bzw. Schultheißen, d. h. von königlichen Beamten, ansässig. wo sie von ihren grundherrlichen Einkünften nicht schlecht lebten, wie der Reichtum der Grabausstattungen in Cividale und anderswo zeigt. Militärisch bildeten sie die stets präsente Eingreiftruppe. Nach der ersten, vom militärischen Kollektivismus geprägten Eroberungsphase [342] wurde das Land offensichtlich auf die einzelnen langobardischen Sippen und Familien verteilt, und so wurden ganze Landschaften nicht nur herrschaftlich, sondern auch siedlongsmäßig erfaßt, was vor allem für die Gebiete nördlich des Po und für Friaul zutrifft. Auf diesen Siedlungstyp, die »sala«, beziehen sich die meisten Rechtserlasse Rotharis, denn die Aufteilung der eroberten Gebiete unter die Volksgenossen hatte automatisch eine stärkere Differenzierung in Arm und Reich zur Folge. Die freien Langobarden waren vor dem Gesetz nur insoweit gleich, als sie alle zum Kriegsdienst verpflichtet, freizügig und vor allem rechtsfähig waren, sonst aber nach Vornehmheit der Abkunft und darüber hinaus nach ihrem Anteil am Grundbesitz bewertet wurden. Die Schwächeren mußten vor den Mächtigen per Gesetz geschützt werden, wobei aber das Wergeid, d. h. die Geldbuße, für den Totschlag eines durch Abkunft oder Besitz Vornehmen, dreimal so hoch sein konnte wie die Buße für den Totschlag eines »einfachen« Langobarden. Der langobardische Grundherr bzw. sein Verwalter wohnte inmitten der Güter auf dem Land, und die abhängigen Romanen und andere Halb- (aldiones) und Unfreie (servi) entrichteten in der Sala ihre Abgaben.

 

»Sala« als Bezeichnung für den Mittelpunkt der kleinsten langobardischen Verwaltungseinheit ist in vielen Ortsnamen des nördlichen Oberitalien erhalten. Über die Struktur dieser Einrichtung und den baulichen Umfang sind aus der historischen Überlieferung nur karge Hinweise zu erschließen. Archäologische Untersuchungen haben bis jetzt nirgendwo stattgefunden. Man wird sich die »Sala« — das Wort hängt mit dem hochdeutschen »Saal« zusammen — als großen Gutshof mit Herrenhaus, Gesindeunterkünften, Stallungen und Scheunen in einer rechtlich ausdrücklich geschützten Umfriedung (Zaun) vorstellen können, die sich kaum von den villae rusticae spätrömischer Tradition unterschieden haben.

 

Die Friedhöfe solcher ländlichen Ansitze sind meist nur kleine Familiengrablegen, so etwa in Fornovo San Giovanni, Offanengo bzw. wie sie an mehreren Stellen im Umland von Brescia oder in Gridale festgestellt sind. [343]

 

Nur in Norditalien, und zwar ausschließlich in den Gebieten, die noch unter Alboin besetzt wurden, ist partiell eine Art langobardischer Volkssiedlung und damit die Überlagerung der einheimisch-romanischen Bevölkerung durch die germanischen Eroberer festzustellen, während das übrige Italien, soweit jemals langobardisch geworden, eher von Schlüsselpositionen aus beherrscht war, wobei gerade das Königsland — und die Herzoge gaben 584 bei der Wiederinstallierung des Königtums die Hälfte des von ihnen eroberten Grundbesitzes samt den romanischen Wirtschaftskräften an Authari ab — von Beamten verwaltet worden ist, die nicht unbedingt Langobarden gewesen sein müssen, sondern sich aus der breiten Schicht der halbfreien romanischen Aldionen und Serri rekrutierten.

 

Hierin ist aber einer der wesentlichen Gründe für die Romanisierung des Langobardenreiches und schließlich der freien Langobarden selbst zu suchen. Denn im Verlauf der Generationen sanken viele freie Langobarden wirtschaftlich zur Besitzlosigkeit ab, wohingegen verdiente oder tüchtige Romanen per sagittam oder in votum regis, was sicher in den königlichen Gebieten häufiger als anderswo vorkam, freigelassen und damit zu voll rechtsfähigen Langobarden gemacht wurden. Nicht umsonst betont Paulus Diaconus, daß sein Ururgroßvater schon als freier Longobarde mit Alboin aus Pannonien nach Italien gekommen ist, weil zu seiner Zeit wahrscheinlich schon ein Großteil der Langobarden romanischer Abkunft war. Zum sozialen kam der ethnische Ausgleich, der durch die Heiratsverbindungen von Langobarden mit zu diesem Zweck freigelassenen

 

 

342. Hartmann II, 1, 35 ff.

343. O. v. Hessen, I rinvenimenti di Offanengo e la loro esegesi. In: Insula Fulcheria 4, 1965, 27 tt. — G. Panazza, Note sul materiale barbarico trovato nel Bresciano. Problemi della civiltà e dell’ economia longobarda. ln: Economia e Storia 12, 1964, 137 ff. — M. Brezzi. Zur Topographie von Cividale im frühen Mittelalter. In: Jahrb. RGZM 15. 1968 (1970), 145.

 

 

191

 

Romaninnen noch wesentlich verstärkt wurde. Daß diese Entwicklung dynamisch verlief, zeigt sich im ständig steigenden Anteil einschlägiger Bestimmungen und Erlasse in den langobardischen Volksgesetzen von Rothari über Grimoald bis hin zu Liutprand und Aistulf, die sich mit diesen Problemen befassen, wobei der religiöse Ausgleich die grundlegende Voraussetzung war.

 

». . . und wieder machten sie viele ihrer Knechte zu freien Langobarden, damit sich die Zahl ihrer Krieger erhöhe . . .«

 

Diese schon für die Wanderzeit mehrfach belegte volkserhaltende Praxis setzten die Langobarden auch in Italien fort — ein markantes Beispiel sind die in Benevent angesiedelten Bulgaren (s. S. 140f.) —, nur daß sie dort nicht germanischen Hörigen, sondern Romanen ihr Personalrecht gaben, was zwangsläufig die Italienisierung des langobardischen Volkes zur Folge hatte.

 

 


 

 

 

229

 

Verzeichnis der abgekürzt zitierten Quellen

 

 

Agalhias, Hist. — Agathias von Myrina, Historiae. Ed. R. Keydell. Corpus Fontium Historiae Byzantinae. Ser. Berol. II. 1967. — Ed. O. Veh, in: Gotenkriege (19782) 1110 ff. (Griech. und Deutsch. Auszüge aus Buch 1—2)

 

Agnellus, Liber pont. — Agnellus. Liber pontificalis ecclesiae Ravennans. Ed. O. Holder-Egger, MGH SS Rer. Lang. 265-391 (1878)

 

Amm. Marc. — Ammianus Marcellinus. Rerum gestarum libri. Ed. W. Seyfarth. Lateinisch und Deutsch. 4 Bde. (1970-1975)

 

Arbeo, Vita Emmerami — Arbeo von Freising, Vita Haimhrammi (Emmerami). Ed. B. Krusch, MGH SS Rer. Germ. (1920)

 

Cassiod., Var. — Flavius Magnus Aurelius Cassiodorus Senator. Variae. Ed. Th. Mommsen. MGH AA XI. XII (1893/94)

 

Cassius Dio — Cassius Dio Cocceianus, Histona Romana. Ed. E. Cary, Loeb Classical Library. 9 Bde. (1914-1927)

 

Epistulae Austrasicae — Ed. W. Gundlach, MGH Epp. 3 (1892)

 

Eugippius, Vit. S. Sev. — Eugippius. Das Leben des Heiligen Severin. Lateinisch und Deutsch. Einführung, Übersetzung und Erlämerungen von R. Noll (1981)

 

Fredegar, Chron. — Chronicarum quae dicuntur Fredegarii libri quattuor (et continuationes). Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stem-Gedächtnisausgabe Bd. IV a. Quellen zur Geschuhte des 7. und 8. Jahrhunderts. Lateinech und Deutsch von A. Kusternug (1982), 3-325

 

Gregor, Dialogi — Ex Gregorii Magni dialogorum libris. Ed. G. Waitz. MGH SS Rer. 524-540 (1878)

 

Gregor, Reg. — Gregorii I Papae registrum epistolarum I. Ed. P. Ewald et L. M. Hartmann. II. ed. L. M. Hartmann, MGH Epp. I 2 (1891/99)

 

Gregor v. Tours. Hist. Franc. — Gregor von Tours. Historiae Francorum libri decem. Ausgewählte Quellen zur Deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtunsgabe Bd. II. III. Lateinisch und Deutsch von R. Buchner (19775)

 

Grimvaldi Leges — Grimvaldi Leges. F. Beyerle. Die Gesetze der Langobarden (1947), 160-167

 

Jordanes, Get. — Jordanes, De origine actibusque Getarum. Ed. Th. Mommsen. MGH AA V 1 (1882), 53 ff.

 

Liutprandi Leges — Liutprandi Leges. Beyerle. Die Gesetze der langobarden (1947). 168-32.

 

Marcellinus Com., Chron. — Marcellinus Comes, Chronic. Ed. Th. Mommsen. MGH AA XI (1894), 37-108

 

 

230

 

Menander Protektor, Fragm. — Menander Prolektor, Fragmenta. Ed. L. Dindorf, Historia Graeci Minores II 1-131 (1871). — Ed. C. de Boor, Excerpta de legationibus gentium (1903), 170-221, 442-477

 

MGH — Monumenta Germaniae Historica

AA – Auctores Antiquissimi

Epp. – Epistolae

SS Rer. – Germ. Scriptores Rerum Germanicarum

SS Rer. – Lang. Scriptores Rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI—X (1878)

SS Rer. Merov. – Scriptores Rerum Merovingicarum

 

Notitia dignitatum Occ. — Notitia dignitatum omnium tam civilium quam militarium in partibus occidentis. Ed. O. Seeck (1876. Neudruck 1962), 103-225

 

Origo — Origo gentis Langobardorum. Ed. G. Waitz, MGH SS Rer. Lang., (1878), 1-6

 

Paulus Diaconus, — Historia Romana XI —XVI. Ed. H. Droysen, MGH AA 2 (1879), 183 ff.

 

PD — Paulus Diaconus, Historia Langobardorum. Ed. G. Waitz, MGH SS Rer. Lang. (1878), 12-187

 

Plinius, n. h. — Plinius d. Ä., naturalis historia. Ed. B. Mayhoff. Bd. 1—5 (Teubner-Bücherei 1892-1933)

 

Prokop, Gotenkriege — Prokop v. Caesarea, Die Gotenkriege. Ed. O. Veh. Griechisch und Deutsch (Tusculum-Bücherei 19782)

 

Ptolem., Geogr. — Claudius P. Ptolemaios, Geographica. Ed. K Manitius. Griechisch und Deutsch (1912/13)

 

Edictus Rothari — Edictus Rothari. F. Beyerle, Die Gesetze der Langobarden (1947),

 

Strabon, Geogr. — Strabon, Geographica. Ed. A. Mainecke. Bd. 1-3 (Teubner-Bücherei 1851/52)

 

Tacitus, Ann. — P. Cornelius Tacitus, Annales ab excessu divi Augusti. Ed. C. Hoffmann. Lateinisch und Deutsch (Tusculum-Bücherei 1955)

 

Taritus, Germ. — P. Cornelius Tacitus, Germania. Hrsg., übersetzt und mit Erläuterungen versehen von E. Fehrle (19595)

 

Velleius, Hist. Rom. — Velleius Paterculus, Historia Romana. Ed. C. Stegmann v. Pritzwald (Teubner-Bücherei 1933)

 

Venantius Fortunatus — Carmina. Ed. F. Leo u. B. Krusch, MGH AA IV ½ (1881–1885. Neudruck 1961). Praefatio. MGH AA IV 1, S. 2, 2-7

 

Vita Barbati episcopi Benev. — Vita Barbati Episcopi Beneventani. Ed. G. Waitz, MGH SS Rer. Lang. (1878). 555-563

 

 

Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur

 

Beyerle, Gesetze der Langobarden — F. Beyerle, Die Gesetze der Langobarden. Übertragen und  bearbeitet von F. Beyerle (1947)

 

Bierbrauer, Ostgot. Schatzfunde — V. Bierbrauer, Die ostgotischen Grab- und Schatzfunde in Italien. Biblioteca degli »Studi Medievali« 7 (1974)

 

Bóna, Anbruch des Mittelalters — I. Bóna, Der Anbruch des Mittelalters. Gepiden und Langobarden im Karpatenbecken (1976)

 

Csallány, Gepiden — D. Csallány, Archäologische Denkmäler der Gepiden im Mitteldonaubecken (454-568 u. Z.). Archaeologica Hungarica. Ser. Nova 38 (1961)

 

Friesinger—Adler — H. Friesinger u. H. Adler, Die Zeit der Völkerwanderung in Niederösterreich. Wissenschaftliche Schriftenreihe Niederösterreich (1979)

 

Fuchs, Goldblattkreuze — S. Fuchs, Die langobardischen Goldblattkreuze aus der Zone südwärts der Alpen (1938)

 

Fuchs-Werner, Fibeln — S. Fuchs u. J. Werner, Die langobardischen Fibeln aus Italien (1950)

 

Hartmann II 1.2 — L. M. Hartmann, Geschichte Italiens im Mittelaller II, 1-2 (1900-1903)

 

Jamut, Gesch. d. Langobarden — J. Jarnut, Geschichte der Langobarden. Urban Taschenbücher Bd. 339 (1982)

 

Kollautz—Miyakawa I. II. — A. Kollautz u. H. Miyakawa,  Geschichte und Kultur eines völkerwanderungszeitlichen Nomadenvolkes. Die Jou-Jan der Mongolei und die Awaren in Mitteleuropa. I. Die Geschichte. II. Die 1 Kultur (1970)

 

Mengarelli — R. Mengarelli (u. G. Sergi), Necropoli barbarica di Castel Trosino. In: Monumenti Antichi della Reale Accademia dei Lincei 12, 1902, 145-380

 

 

231

 

Menghin, Schwert — W. Menghin, Das Schwert im Frühen Mittelalter. Chronologisch-typologische Untersuchungen zu Langschwertem aus germanischen Gräbern des 5. bis 7. Jh. n. Cbr. Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums Bd. 1 (1983)

 

Pasqui-Paribeni — A. Pasqui u. R. Paribeni, Necropoli barbarica di Nocera Umbra. In: Monumenti Antichi della Reale Accademia dei Lincei 15, 1918, 137-362

 

Roth, Ornamentik — H. Roth, Die Ornamentik der Langobarden in Italien. Eine Untersuchung zur Stilentwicklung anhand der Grabfunde. Antiquitas. Reihe 3, Bd. 15 (1973)

 

Salamon-Erdélyi, Környe — A. Salamon u. J. Erdélyi. Das völkerwanderungszeitliche Gräberfeld von Környe. Studia Archaeologica 5 (1971)

 

Schaffran, Kunst — E. Schaffran, Die Kunst der Langobarden in Italien (1941)

 

Schmidt, Mitteldeutschland (1961), (1970), (1976). — B. Schmidt, Die späte Völkerwandeutschland derungszeit in Mitteldeutschland. Veröffentlichungen des Landesmu

 seums für Vorgeschichte in Halle. Bd. 18. 1961; Bd. 25. Katalog (Südteil). 1970; Bd. 29. Katalog (Nordund Ostteil). 1976

 

Schmidt, Ostgermanen — L. Schmidt, Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderungszeit. Die Ostgermanen (19342)

 

V. Starè, Kranj — V. Starè, Kranj. Nekropola iz časa preseljevanja ljudstev. Katalogi in Monografie. Izdaja Narodni Muzej v Ljubljani 18 (1980)

 

Von der Spätantike zum frühen Mittelalter — J. Werner u. E. Ewig (Hrsg.), Von der Spätantike zum frühen Mittelalter. Aktuelle Probleme in historischer und archäologischer Sicht. Vorträge und Forschungen Bd. 25 (1979)

 

Wattenbach-Levison, Geschichtsquellen 1.2 — W. Wattenbach u. W. Levison, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter. Abt. I. Vorzeit und Karolinger. Heft 1: Die Vorzeit von den Anfängen bis zur Herrschaft der Karolinger (1952). - Heft 2: Die Karolinger vom Anfang des 8. Jahrhunderts bis zum Tode Karls des Großen (1953)

 

Wenskus. Stammesbildung — R. Wenskus. Stammesbildung und Verfassung. Das Werden der frühmittelalterlichen Gentes (1977-)

 

Werner, Attila — J. Werner. Beiträge zur Geschichte des Attüa-Reiches. Abhandlungen d. Bav. Akademie d. Wiss.. Phil-Hist. Kl, N. F. Heft 39 A-B (1956)

 

Werner, Langobarden — J. Werner. Die Langobarden in Pannonien. Beiträge zur Kenntnis der langobardischen Bodenfunde vor 568. Abhandlungen d. Bay. Akademie d. Wiss., Phil.-Hist. Kl.. N. F. Heft 55 A-B (1962)

 

Werner, Münzdatierte Grabfunde — J. Werner. Münzdatierte austrasische Grabfunde. Germanische Denkmäler der VölkerwanderungszeiL Bd. 3 (1935)

 

Wolfram, Geschichte der Goten — H. Wolfram. Geschichte der von den Anfängen bis zur Goten Mitte des 6. Jahrhunderts. Entwurf einer historischen Ethnographie (1979)

 

Wolfram-Daim, Völker an der Donau — H. Wolfram u. F. Daim (Hrsg.), Die Völker an der mittleren und unteren Donau im 5. und 6. Jahrhundert. Veröffentlichung der Kommission für Frühmittelalterforschung. Bd. 4. Österreichische Akademie d. Wiss., Phil.-Hist. Kl., Denkschriften 145 (1980)

 

Zöllner, Geschichte der Franken — E. Zöllner, Geschichte der Franken bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts. Geschichte der deutschen Stämme bis zum Ausgang der Völkerwanderung (1970)

 

 

Verzeichnis der abgekürzt zitierten Zeitschriften

 

Acta Antiqua Budapest — Acta Antiqua Academiae Scientiarum Hungaricae (Budapest)

 

Acta Arch. — Acta Archaeologica (Kobenhavn)

 

Acta Arch. Hung. — Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae (Budapest)

 

Arch. Austriaca — Archaeologia Austriaca (Wien)

 

Arch. Ért. — Archaeologiai Értesitö (Budapest)

 

Arch. Geogr. — Archaeologia Geographica (Hamburg)

 

Arch. Korrbl. — Archäologisches Korrespondenzblatt (Mainz)

 

Arch. Rozhledy — Archeolgogické Rozhledy (Praha)

 

 

232

 

Arh. Vestnik — Arheološki Vestnik. Acta Archaeologica (Ljubljana)

 

Bayer. Vorgeschbl.—  Bayerische Vorgeschiclitsblätter (München)

 

Ber. RGK — Bericht der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts (Berlin)

 

Bonner Jahrb. — Bonner Jahrbücher des Rheinischen Landesmuseums in Bonn und des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlande

 

Dolgozatok Kolozsvár — Dolgozatok. Travaux de la Section Numismatique et Archéologique du Musée National de Transylvánie ä Kolozsvár

 

Frühmittelalterl. Stud. — Frühmittelalterliche Studien. Jahrbuch des Instituts für Frühmittelalterforschung der Universität Münster (Berlin)

 

Fundber. Baden-Württemberg — Fundberichte aus Baden-Württemberg (Stuttgart)

 

Fundber. Österreich — Fundberichte aus Österreich (Wien)

 

Fundber. Schwaben — Fundberichte aus Schwaben (Stuttgart)

 

Jahrb. Altkde. — Jahrbuch für Altertumskunde (Wien)

 

Jahrb. RGZM — Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz

 

Jahrb. Zentral-Komm. — Jahrbuch der K. K. Zenlral-Kommission für Erforschung und Erhaltung der Kunstund Historischen Denkmale (Wien)

 

Kölner Jahrb. Vor- u. Frühgesch. — Kölner Jahrbuch für Vor- und Frühgeschichte (Berlin)

 

Madrider Mitt. — Madrider Mitteilungen. Deutsches Archäologisches Institut, Abteilung Madrid (Heidelberg)

 

Mitt. Zentral-Komm. — Mitteilungen der K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale (Wien)

 

Mon. Ant.—  Monumenti Antichi (Roma)

 

Památky Arch. — Památky Archeologické (Praha)

 

Prähist. Zeitschr. — Prähistorische Zeitschrift (Berlin)

 

Slovenská Arch. — Slovenská Archeológia. Zeitschrift des Archäologischen Institutes der Slowakischen Akademie der Wissenschaft in Nitra (Bratislava)