Das Grossmährische Reich: Realität oder Fiktion? ; eine Neuinterpretation der Quellen zur Geschichte des mittleren Donauraumes im 9. Jahrhundert

Martin Eggers

 

Monographien zur Geschichte des Mittelalters, Band 40

 

Das Grossmährische Reich: Realität oder Fiktion? ; eine Neuinterpretation der Quellen zur Geschichte des mittleren Donauraumes im 9. Jahrhundert

 

Von Martin Eggers

 

 

Unter Mitwirkung von Gerd Althoff, Alfred Haverkamp, Klaus Schreiner und Stefan Weinfurter

 

Herausgegeben von Friedrich Prinz

 

Anton Hiersemann, Stuttgart 1995

 

 

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahrae

 

Eggers, Martin:

Das <Großmährische Reich> : Realität oder Fiktion? ; Eine Neuinterpretation der Quellen zur Geschichte des mittleren Donauraumes im 9. Jahrhundert / von Martin Eggers. - Stuttgart : Hiersemann, 1995

 

(Monographien zur Geschichte des Mittelalters ; Bd. 40)

Zugl.: München, Univ., Diss., 1991

ISBN 3-7772-9502-7

 

STAATSBIBLIOTHEK BERLIN

1A229773

 

D 19 (= Nr.-Sigel der Universität) Philosophische Fakultät für Geschichtsund Kunstwissenschaften

Printed in Germany © 199) Anton Hiersemann, Stuttgart

 

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Schrift: Garamond-Antiqua Fotosatz: Utesch

Satztechnik GmbH, Hamburg

Druck: HENKELdruck, Stuttgart

Dieses Buch ist gedruckt auf holzfreiem, säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Bindearbeiten: Ernst Riethmüller, Stuttgart

 


 

Inhaltsverzeichnis

 

Vorwort l

 

0. Einleitung 5

0.1. Die «orthodoxe» Version der Geschichte <Großmährens> 5

0.2. Die ideologischen Hintergründe: Kyrillomethodianische Idee und <großmährisches> Erbe 11

0.3. Frühe «Abweichler», die Thesen I. Bobas und ihre Kritiker 21

 

1. Die historischen Voraussetzungen: Das Karpatenbecken bis zum ersten Erscheinen der Moravljanen 29

 

1.1. Der Zusammenbruch des Awarenreiches und seine Folgen 30

1.1.1. Die Ausdehnung der fränkischen Macht im Karpatenbecken und in Dalmatien 31

1.1.2. Die Neuorganisation des «Ostlandes» 36

1.1.3. Zentrum und Hierarchie des Awarenreiches vor seiner Niederlage gegen die Franken 39

1.1.4. Das awarische «Vasallenkhaganat» als neues Zentrum 43

1.1.5. Eine «Awarenwüste» in der Ungarischen Tiefebene? 49

1.1.6. Der Verbleib weiterer Gruppen von «Restawaren» im Karpatenbecken 51

 

1.2. Die Theorie einer bulgarischen Herrschaft im östlichen Karpatenbecken ca. 800 bis 896 57

1.2.1. Khan Krum als Eroberer des östlichen Awarenreiches ? 58

1.2.2. Bulgarisch-fränkische Konflikte im Donaubecken 61

1.2.3. Das Problem der «Osterabtrezi-Praedenecenti-Brodnici» 63

1.2.4. Bulgarischer Salzexport nach Moravia: Beleg für bulgarische Herrschaft über Siebenbürgen? 66

1.2.5. Bulgaren in Belgrad 67

1.2.6. Eine ungarische Quelle des 13. Jahrhunderts als Zeugnis bulgarischer Herrschaft in Ostungarn? 69

 

1.3. Die Frage einer slawischen Besiedelung der Ungarischen Tiefebene im 9. Jahrhundert 69

 

 

VI

 

1.3.1. Der Vorstoß slawischer Gruppen in die ehemaligen awarischen Kerngebiete nach 800 70

1.3.2. Die Situation der südslawischen Stämme als Ausgangsbasis der Migration um 800 74

1.3.3. Slawische Spuren in der mittelalterlichen Toponymie des Karpatenbeckens 83

1.3.4. Südslawische Einflüsse im mittelslowakischen Dialekt? 90

1.3.5. Slawische Lehnwörter im Ungarischen und ihre Zuordnung 93

 

1.4. Zusammenfassung 96

 

2. Die Neubestimmung der Lage Moravias und seine Geschichte unter Moimir I. und Rastislav ca. 822 bis 870 101

 

2.1. Direkte Hinweise in zeitgenössischen historisch-geographischen Quellen 101

2.1.1. «Μεγάλη Μοραβία» im «De Administrando Imperio» 102

2.1.2. Die «Marharii» und «Merehani» des «Bairischen Geographen» 111

2.1.3. Die «Maroara» der altenglischen «Orosius»-Bearbeitung 116

2.1.4. Nachrichten islamischer Quellen über die «M.rwāt» und Sventopulk 121

 

2.2. Indirekte Hinweise in zeitgenössischen Quellen 132

2.2.1. Aussagen fränkischer Quellen für die Zeit von 822 bis 870 132

2.2.2. Indirekte Hinweise auf die Lage Moravias in den hagiographischen Texten über die «Slawenlehrer» und ihre Schüler 141

2.2.3. Der Volksname der «Moravljanen», «Moravia» und seine Hauptstadt 148

2.2.4. Moravia zuzuordnende Toponyme 157

2.2.5. Die Verbreitung und Bedeutung des ungarischen Ortsnamens «Marót» 163

2.2.6. Ein fränkischer «Limes» = Grenzwall als Nord- und Ostgrenze Moravias? 168

 

2.3. Zusammenfassung 175

 

3. Die territoriale und begriffliche Ausweitung Moravias unter Sventopulk 181

 

3.1. Das «Regnum» des Sventopulk vor 870 181

 

3.1.1. Die Chronik des «Presbyter Diocleas» als Quelle zur Geschichte der Südslawen im 9. und 10. Jahrhundert 182

 

 

VII

 

3.1.2. Die Herrscher des «Regnum Sclavorum» in der Darstellung des «Presbyter Diocleas» 191

3.1.3. Der Reichstag «in planitie Dalmae» und die politische Geographie des «Presbyter Diocleas» 198

3.1.4. Bosnien-Slawonien als eigentlicher Machtbereich Sventopulks vor 870 205

 

3.2. Die Verbindung von Bosnien-Slawonien mit Moravia und die Theorie eines südslawischen «Patrimoniums» 211

3.2.1. Verbindungen Serbiens zu Moravia und zum «Regnum» Sventopulks 215

3.2.2. Die slawischen Kleinfürstentümer an der südlichen Adriaküste 220

3.2.3. Die Beziehungen Kroatiens zum «Regnum» Sventopulks 223

3.2.4. Genealogische Verbindungen zwischen Moravia und den südslawischen Dynastien? 229

3.2.5. Die Eintragungen slawischer Fürsten in liturgischen Gedenkbüchern 237

 

3.3. Das Verhältnis Moravias zu den westlich angrenzenden Territorien im ostfränkischen Reichsverband 243

3.3.1. Die ostfränkische Grafschaft bzw. slawische Herrschaft an Save und Drau 244

3.3.2. Das slawische Dukat des Pribina und Kocel in Pannonien 250

3.3.3. Karantanien und Moravia: territoriale Kontakte? 260

3.3.4. Die Beziehungen der karolingischen «Ostmark» zu Moravia 263

 

3.4. Der Test- und Sonderfall Böhmen 272

3.4.1. Die Frage der Abhängigkeit Böhmens vom ostfränkischen Reich 273

3.4.2. Das Problem der böhmischen Teilstämme bzw. Teilfürsten 276

3.4.3. Böhmens Verhältnis zu Moravia nach den zeitgenössischen fränkischen Quellen 282

3.4.4. Böhmen und Moravia nach der hochmittelalterlichen Tradition Böhmens 288

 

3.5. Die Verhältnisse im Karpatenraum 293

 

3.6. Zusammenfassung 296

 

4. Die ungarische Landnahme und ihre Konsequenzen für die ethnischen und politischen Verhältnisse im mittleren Donauraum 301

 

4.1. Die letzten Jahre Moravias 301

4.1.1. Der Zerfall des Großreiches Sventopulks 301

 

 

VIII

 

4.1.2. Das Verhältnis Moravias zum Ostfrankenreich nach 894 305

 

4.2. Die ungarische Eroberung des Karpatenbeckens 312

4.2.1. Ungarnzüge vor der Landnahme 313

4.2.2. Die Landnahme im Spiegel zeitgenössischer fränkischer Quellen 317

4.2.3. Der Bericht byzantinischer und slawischer Quellen des 10. bis frühen 12. Jahrhunderts 321

4.2.4. Die Überlieferung der hochmittelalterlichen ungarischen Chroniken 324

4.2.5. Siedlungsund Machtbereich der Ungarn nach Abschluß der Landnahme 337

 

4.3. Die südslawischen «Erben» Moravias 340

4.3.1. Ein südslawischer «Nachfolgestaat» Moravias im 10. Jahrhundert? 341

4.3.2. Die Verbindung des ehemaligen «Regnums» Sventopulks mit Kroatien unter Tomislav 343

4.3.3. Die Vereinigung Bosniens mit Serbien unter Česlav 347

 

4.4. Böhmen und Mähren als vereinigte Länder im 10. Jahrhundert 352

4.4.1. Die Stellung Böhmens zwischen Moravia, Ostfranken und Ungarn zu Ende des 9. und Anfang des 10. Jahrhunderts 352

4.4.2. Der Anschluß Mährens an Böhmen 356

4.4.3. Die Übertragung der Bezeichnung «Moravia» auf das heutige Mähren 362

4.4.4. Die Lokalisierung Moravias in hochund spätmittelalterlichen Quellen Böhmens und Mährens 365

4.4.5. Die Theorie einer «Translatio regni» von Moravia nach Böhmen 370

4.4.6. Der «Velehrad»-Mythos und der Berg «Zobor»: fiktive <großmährische> Ortsnamen 372

 

4.5. Zusammenfassung 376

 

5. Schlußfolgerungen 381

 

Exkurse 383

1. Bemerkungen zur karolingerzeitlichen geographischen Terminologie für die südöstlichen Nachbargebiete des Frankenreiches 383

2. Das Reich des Samo und seine angebliche Kontinuität zum <Großmährischen Reich> 392

3. Die Bezeichnungen «Župan» und «Ban» 396

 

Bibliographie 399

Quellen 399

Literatur 406

Abgekürzt zitierte Zeitschriften und Sammelbände 406

Verzeichnis der verwendeten Literatur 411

Lexika und Wörterbücher 451

Karten 1 bis 22 453

 

Register 477

Personen 477

Geographische Begriffe 493

Sachen 511

 

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